Vom Camp Madsen km 1750 bis zur Black Rock Campsite km 1775 – Wandertag 63, 25 km – 31.12.17

Die erste Nacht im Zelt seit einiger Zeit war gut. Wir waren recht früh wach und haben in aller Ruhe das Zelt abgebaut und alles eingepackt. Um 6:15 Uhr haben wir unseren Wandertag begonnen.

Der Weg verlief zu Beginn noch entlang des Endevour Inlet. In stetigen auf und ab ging es dann um die Big Bay herum und dann zum Kenepuru Saddle hinauf. Immer auf schönen und breiten Wegen und immer wieder mit Blick auf die Queen Charlotte Sounds.

Vom Kenepuru Saddle ging es weiter bergauf bis zu einem Abstecher zu einem schönen Aussichtspunkt den „Eatwell Lookout“. Den hat Markus alleine bestiegen und hat Bilder gemacht. Zurück kam er gejoggt. Sein erster trail run.

Dann ging es auf dem Kamm entlang weiter, so dass man immer wieder Aussichten auf Kenepuru Head, Endevour Inlet, Bay of Many Coves, Ruakaka Bay usw. hatte. Diese Aussichten begleiteten uns bis zu unserer heutigen Campsite. Der Black Rock Campsite.

Unterwegs kam man immer wieder an Picknick-Tischen vorbei, die es einem schwer machen ohne sich zu setzen weiter zu laufen.

Da wir sehr zeitig dran waren, als wir die Campsite erreichten, hatten wir bei der Wahl unseres Zeltplatzes große Auswahl. Der richtige, windgeschützte Platz war schnell gefunden und das Zelt aufgestellt.

Der zugehörige Shelter hat einen umwerfenden Blick auf die Bucht von Picton und zudem bietet er noch Regenschutz. Da es leider am späten Nachmittag angefangen hat leicht zu regnen.

Der Tee, die Nüsse und die Chips haben fantastisch geschmeckt. Auch das Beef Bourguignon und die heiße Milch waren sehr lecker und haben uns von innen gewärmt.

Zwischendurch mussten wir immer wieder schauen, ob im Zelt noch alles OK war, da die Weka’s immer wieder auf der Suche nach Essen im Vorzelt stöbern. Darauf haben uns zwei Wanderer aufmerksam gemacht, die unseren Beutel mit den Zahnbürsten und Zahnpasta gefunden haben. Also, ab jetzt alles ordentlich in Rucksack verstauen, die Außentaschen mit Gummizügen reichen nicht aus.

Später kamen dann Phil und Vivi noch dazu. Auch TA Hiker die wir gestern an der Madsen Campsite kurz gesehen hatten. Die beiden haben auch ihr Zelt hier aufgeschlagen und wir haben uns eine Weile unterhalten.

Der Tag war meist sonnig und die 25 km waren gut zu laufen. Wir trafen einige Wanderer auf der Strecke, die entweder Tageswanderungen machen oder im Urlaub den Track laufen, so belebt war bisher noch keiner der Tracks.

Das heute Sylvester ist, haben wir nicht wirklich realisiert, vermutlich werden wir es auch verschlafen. Mal sehen.

Von Wellington km 1733 bis Camp Madsen (Queen Charlotte Track) km 1750 – Wandertag 62, 17 km – 30.12.17

Der Wecker hat uns um kurz vor 6 Uhr geweckt. Nach einer Dusche ging es um 7:30 Uhr dann auch schon zum Bus und damit zum Flughafen.

Um 8 Uhr sollte der kleine Flieger von Wellington nach Picton fliegen. Also waren wir zeitig am Check-in, haben unsere Rucksäcke wiegen lassen und dann haben wir sie wieder in die Hand gedrückt bekommen um diese selber zum Gate zu bringen. Erst am Gate haben wir die Rucksäcke auf einen Verladewagen gelegt und sind dann um kurz vor 8 Uhr in die Cessna gestiegen.

Der Flug war nur 25 min. lang, war schön ruhig und mit tollen Ausblicken auf die Cookstreet und die Sounds.

Um 8:25 Uhr sind wir gelandet und um 8:45 Uhr waren wir in Picton. Das war einerseits echt super, denn so haben wir das Boot um 9:00 Uhr anstatt um 13:30 Uhr bekommen. Andererseits hatten wir so kein Frühstück, da wir davon ausgegangen sind, dass wir in Picton frühstücken. So waren wir um 10:30 Uhr an der Shipcove, am Ausgangspunkt der Wanderung und des Trails der Südinsel.

Jetzt also starteten wir den TA Trail auf der Südinsel mit dem bekannten und beliebten Queen Charlotte Track. In Shipcove haben wir noch das Monument angeschaut und uns mit Sonnencreme eingeschmiert und dann ging es los.

Direkt der Start war ein steiler Anstieg auf einem breiten Pfad. Der Weg war sehr schön und gut zu gehen. Die Ausblicke die man entlang des Weges immer wieder hatte waren fantastisch. Wie in einer Werbebroschüre.

Unterwegs haben wir noch drei junge deutsche kennengelernt die ein Jahr Urlaub nach der Schule machen. Die sind eine kurze Strecke mit und gelaufen, aber wir waren zu schnell. Da machen sich 1700 km Training doch bemerkbar.

Der Weg ging immerwieder hoch und runter und hat viel Wanderfreude bereitet. Wir sind aufgestiegen um dann auf die Revolution Bay schauen zu können und von dort aus haben wir das Endevour Inlet erwandert. Wir waren nach den Ruhetagen in Wellington gut drauf und sind zügig gelaufen.

Um ca. 15:15 Uhr waren wir am Canp Madsen angekommen (nachdem wir schon dachten dass wir vorbei gelaufen sind). Der nette Wirt hat und alles gezeigt und erklärt und die Toilette aufgeschlossen und das Wasser „an-“ gemacht. Die Toilette ist vermutlich die sauberste Toilette auf den Track.

Nachdem wir das Zelt aufgestellt hatten und einigermaßen eingerichtet waren sind wir runter zum Wasser und haben ein Bad im Meer genommen. Frisch aber angenehm.

Danach haben wir noch gesnackt. Ich habe ein paar Dehnübungen und ein paar Übungen für Bauch, Beine und Po gemacht. Außerdem haben wir die letzten Sonnenstrahlen genossen, was gegessen und uns mit M&M’s belohnt.

Ein wunderschöner Wandertag mit sonnigem Wetter, tollen Aussichten und einem guten Weg. Und zum Wiedereinstieg eine überschaubare Distanz. Was will man mehr.

Wellington – Ruhetag 3

Der Tag begann ganz gemütlich mit einem späten Frühstück. Die Joggingrunde habe ich ausfallen lassen, da ich die Südinsel nicht mit Muskelkater starten wollte.

Während dem Frühstück haben wir nochmal Wäsche gewaschen und getrocknet, um mit ganz frischen Sachen morgen auf die Südinsel zu starten.

Die Bouncebox wurde noch gepackt und dann hat Markus über den Uber-Service einen Fahrer zum Hostel bestellt, damit wir die restlichen Essens-Pakete zur Post bringen können.

Alles in allem versenden wir 6 Pakete (gestern eines, vier weitere Essens-Pakete und die Bouncebox) mit Essen auf die Südinsel. Die Pakete sind für 4-11 Tage Essen gepackt und wiegen zwischen 8 und 15 kg.

Für interessierte hier eine Übersicht der Pakete mit Zielort, Datum wann wir voraussichtlich dort ankommen, Gewicht und Anzahl Tage für die das Essen dann reicht.

1. Pelorus Bridge – 04.01.18 – 10,9 kg – 8 Tage
2. ‎Sankt Arnaud – 12.01.18 – 9, 8 kg – 6 Tage
3. ‎Boyle River – 19.01.18 – 8,5 kg – 6 Tage
4. ‎Arthurs Pass – 25.01.18 – 15,7 kg – 11 Tage
5. ‎Lake Tekapo – 05.02.18 – 9,1 kg – 7 Tage

Jedes Paket enthält alles was wir zum Essen brauchen:
– Dehydriertes Essen für Abends
– ‎Wraps und Thunfisch für’s Mittagessen (als Nachtisch ist noch Nutella und Erdnussbutter dabei)
– ‎min. 3 Müsliriegel pro Tag (jeder einen tagsüber und einer geteilt als Frühstück)
– ‎200-400g Nüsse (inkl. Getrockneter Früchte und Schokolade) pro Tag
– ‎Teebeutel/Instant Kaffee

Und dann sind noch kleine Besonderheiten mit drin wie mal Chips oder mal Kekse.  Ergänzend sind dann in machen Paketen noch Sonnencreme, Toilettenpapier, Anti-Mücken-Mittel usw. drin. Eine ganze Menge Zeug.

Nachdem die Pakete versendet waren sind wir noch ein wenig in der Stadt spazieren gegangen. Die Cable Car haben wir nicht genutzt, da die Schlange unglaublich lang war.

Dafür haben wir uns den „besten“ Milchshake der Stadt gegönnt. Für mich war das Salted Caramel und Markus hatte einen Banane-Schokoladen Shake. Sehr sehr lecker.

Heute Abend gibt es noch eine Kleinigkeit irgendwo zu essen. Bis dahin werden wir die Rucksäcke packen und alles vorbereiten, damit wir morgen früh, nur noch auschecken müssen.

Endlich geht es weiter. Ich bin schon so gespannt was die Südinsel alles zu bieten hat.

Das Wetter war heute teils bewölkt, teils sonnig mit etwas Wind. Ein schöner Tag.

Wellington – Ruhetag 2

Heute begann der Tag für mich mit einer kurzen Joggingrunde. Ich bin um kurz vor 7 Uhr vom Hostel los und rd. 5 km entlang der Küste gelaufen. Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht. Vielleicht morgen gleich nochmal. 

Nach dem Frühstück war ich den Rest für die Südinsel Einkaufen. Da der Einkauf so schwer war, dass ich diesen nicht tragen konnte, habe ich den Einkaufswagen ins Hostel geschoben und nach dem ausladen wieder zurückgebracht. Gut, dass der Supermarkt direkt auf der anderen Straßenseite ist. 

Mit all dem Essen im Zimmer haben wir dann die Pakete zusammengestellt. Das erste Paket habe ich dann auch gleich zur Post gebracht. Und noch die letzten Sachen eingekauft, die es nicht im Supermarkt gab. Und dabei die Innenstadt ein wenig erkundet. Wellington ist eine echt coole Stadt. Hier müssen wir auf dem Rückweg unbedingt nochmal vorbei kommen.

Markus hat seinen Fuß geschont und hat die Organisation übernommen und die Adressen und die Gepflogenheiten der Stationen ausfindig gemacht, zu denen wir die Pakete senden. Die einen wollen bestimmte Angaben auf dem Adress-Schild, bei anderen muss die Tracking-Nummer des Pakets angegeben werden oder es muss ein Formular ausgefüllt werden. 

Zum Mittagessen habe ich im Supermarkt ein „richtiges“ Brot gefunden und wir haben ein Vesper gemacht. Sauerteig-Brot ist einfach lecker, vor allem wenn man sonst nur Toastbrot bekommt. 

Die Organisation und die Einkauferei hat viel mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht, aber jetzt sind wir fertig. Morgen müssen wir noch die restlichen vier Pakete versenden. 

Zum Abendessen wurde nochmal gekocht. Es gab Nudeln mit Hühnchen und Zucchini mit einer Tomaten-Sahne-Sauce überbacken mit Käse. Sehr lecker.

Heute war es wolkig, windig und zeitweise sonnig aber kühler wie die Tage zuvor.

Wellington – Ruhetag 1

Nach einer unruhigen Nacht für mich, ich konnte nicht wirklich gut schlafen, haben wir gemütlich gefrühstückt und danach hat Markus bei den Unterkünften angerufen, die wir für die Food-Drops geplant hatten.

Leider war eine Unterkunft zum geplanten Termin nicht mehr verfügbar und damit können wir auch kein Essenspaket hin schicken. Also mussten wir etwas umplanen.

Da es inzwischen kurz vor 10 Uhr war und wir heute in ein anderes Zimmer umziehen und daher bis 10 Uhr aus dem bisherigen raus mussten, haben wir erst mal alles zusammengepackt, haben ausgecheckt und sind dann in das Tepapa Museum gegangen. Ein wirklich tolles Museum mit vielen Sachen zum ausprobieren, anfassen und erleben. Dort haben wir ein paar Stunden verbracht.

Danach sind wir in die Einkaufsstraße gegangen. Markus hat sich ein neues Merino-Shirt gekauft und wir haben Ersatz für das Silikon-Mundstück meiner Wasserblase besorgt.

Markus ist dann zurück ins Hostel um seinen Fuß zu schönen und ich bin zur Post, um unsere Bouncebox abzuholen. Das Postamt war relativ weit weg und als ich dort ankam war die Tür geschlossen. Es gab einen kleinen Hinweis dass nur die Postboxes (Schließfächer) offen sind und dazu muss der Hintereingang genutzt werden. Der Hintereingang war schnell gefunden, aber nur mit einem Code zu öffnen. Gut, das in diesem Moment jemand kam und die Tür geöffnet hat. Und noch besser, das jemand da war und mir die Bouncebox herausgegeben hat.  Bezahlen musste ich nichts, da habe ich mich nicht beschwert.

Zurück waren es ca. 2,5 km zu Fuß oder eine Busfahrt von 10 min. Zuerst dachte ich, die Box kann ich die 2,5 km tragen, aber nach der Hälfte taten mit die Arme so weh, dass ich doch noch in den Bus gestiegen bin.

Zurück im Hostel haben wir das neue Zimmer bezogen und die Umplanung gemacht.

Und dann haben wir den ersten Teil des Einkaufs gemacht. Solche Mengen habe ich zuvor noch nie eingekauft. Dafür sind auch die Supermärkte an den Kassen nicht ausgelegt. Aber es hat funktioniert. Morgen wird dann der Rest eingekauft. Und dann wird in die 5 Pakete aufgeteilt und versendet.

Inzwischen war es auch Zeit fürs Abendessen. Also haben wir Spagetti mit Pesto von Jamie Oliver gegessen und ein wenig Blumenkohl von Julie dazu. Das Pesto war besser als erwartet und wir sind gut gesättigt.

Ein Ruhetag mit wenig Ruhe aber mit viel Sonnenschein, viel Wind und großem Einkauf. 

Von Wellington YHA km 1722 bis zum Ende der Nordinsel km 1733 – Wandertag 61, 11 km

Die erste Nacht in Wellington war sehr warm aber erholsam. Wir sind gemütlich aufgestanden und haben gefrühstückt.

Nach dem Frühstück haben wir unsere Planung für die Südinsel fertig gemacht. Sprich, wir haben geplant wie viele Pakete mit Essen wir versenden müssen und wohin, um den langen Part auf der Südinsel ohne richtige Einkaufsmöglichkeiten bestehen zu können. Aus dieser Planung konnten wir dann ableiten, was wir alles Einkaufen und verpacken müssen. In Summe müssen für wir ca. 36 Tage einkaufen und alles in 6 Pakete verpacken und versenden.

Nachdem die Planung soweit gemacht war, haben wir uns auf den Weg gemacht, den Rest der Nordinsel zu erwandern. Dieser Weg führt durch Wellington mit seinen Wohngebieten. Dazu sind wir zuerst auf der Straße entlang der Bucht von Wellington gelaufen um dann auf einen steilen Pfad abzubiegen, der uns auf den südlichen Wanderweg auf und ab über die Hügel lotste.

Die Aufstiege waren anstrengender als gedacht und es waren mehr Pfade als Straßen auf der Strecke. In Summe ist Wellington sehr grün, mit vielen Parks die zum Joggen, Mountainbiken usw. einladen.

Gefühlt haben wir auf den 11 km jeden Hügel der Stadt erklommen (das habe ich gestern auch schon gedacht) und sind ihn wieder hinunter gestiegen.

Zum Ende hin steigt man zum Meer hinab und läuft entlang der Bucht, bis zu einer Tafel. Dort ist man dann am südlichen Ende des Te Araroa der Nordinsel angekommen. Das war ein sehr erhabener Moment, als uns bewusst wurde, dass wir zum einen jetzt die gesamte Nordinsel durchwandert haben und zum anderen bereits über 1700 km gelaufen sind. DER WAHNSINN. Ich bin mächtig stolz auf uns.

Zurück in die Innenstadt ging es mit dem Bus. Aufgrund des Regens und der schweißtreibenden Strecke waren wir feucht und mir war kalt, so dass wir aus dem Bus ausgestiegen und direkt in ein Café eingekehrt sind. Dort haben wir uns dann mit Julie getroffen, die unser Zimmer zum unterstellen ihrer Sachen genutzt hat, da sie heute Abend auf die Südinsel fährt.

Im Café haben wir jeder einen Latte Macchiato und eine heiße Schokolade getrunken und eine Kleinigkeit gegessen. Da die Eissorten dieses Café’s einige Preise gewonnen haben gab es auch noch Eis. Sehr lecker kann ich nur sagen, vor allem das Ingwer-Kardamom-Eis, das Zimt-Eis und das Feijoa-Eis.

Die letzten Stunden von Julie auf der Nordinsel haben wir in unserem Hostelzimmer verbracht und geredet. Wir werden auf jeden Fall weiterhin in Kontakt bleiben. Der Abschied war herzlich aber kurz.

Auf Empfehlung von Julie waren wir dann in der Chippery zum Fish’n Chips Essen. Das waren die besten Fish’n Chips bislang. Markus hatte einen in Bierteig gebackenen Lemon Fish und ich hatte einen Tarakihi. Dazu gab es einmal normale Pommes und einmal Süßkartoffel-Pommes. Dort werden wir sicher nochmal Essen gehen.

Der Abschluss des Abends war die Einkaufsliste für die Südinsel fertig zu machen. Da kommt eine ganze Menge an Zeug zusammen. Ich weiß noch nicht wie wir das vom Supermarkt ins Zimmer bekommen. Mal sehen. 

Von Moana Lodge in Plimmerton km 1680 (+2km) bis Ohariu Farm Cottage km 1702 (+2km) – Wandertag 59, 22km gelaufen ca.16 km

Die Nacht war sehr warm aber gut. Das Meer war ständig zu hören, was ungewöhnlich war aber nicht störte.

Um 6:30 Uhr haben wir unser Porridge Frühstück genossen und sind so gegen 7:30 Uhr bei Sonnenschein los gelaufen. Der Weg führte uns zuerst die zwei km von der Unterkunft an Meer entlang zu den Shops von Plimmerton.

Von hier wären wir auf dem Trail ca. 8 km an der Autobahn SH1 bis zum nächsten Ort Porirua gelaufen. Das wollten wir vermeiden, entweder indem wir den Zug nehmen, oder per Anhalter fahren.

Der Zug wäre erst in 30 min. gekommen, so dass wir unser Glück per Anhalter versuchten. Zuerst sah es nicht gut aus, den keines der ca. 10 Autos hatte gehalten. Bis ich Spaßeshalber bei der Polizei den Daumen raus gestreckt habe, und prompt hat die Polizei gehalten. Und nicht nur das. Die beiden jungen Polizisten Scott und Chris haben uns nach Porirua gefahren, und nicht nur bis zum Ortsschild, nein sie haben und direkt zum Supermarkt gefahren. Echt cool, sehr nette Jungs – ob das in Deutschland gehen würde?

Im Supermarkt haben wir unsere Einkäufe für Weihnachten gemacht, denn heute Abend sind wir in einem Farm Cottage und wollen was leckeres kochen und den 24.12. genießen. Da in NZ der 25.12 der Weihnachtstag ist, und damit morgen alles geschlossen ist haben wir auch für morgen Essen eingekauft.

Mit den schweren Rucksäcken wollten wir noch im örtlichen Shoppingcenter unsere letzten Weihnachtseinkäufe erledigen mussten aber noch ein halbe Stunde warten, bis es öffnete. In den 30 min. haben wir uns in der Bakery einen Pie und Kaffee schmecken lassen.

In den Bakery’s hier gibt es Sandwiches, Pies, süße Stückchen und vieles mehr, aber kein „richtiges“ Brot oder Brötchen.

Nachdem die letzten Einkäufe erledigt waren ging es dann wieder auf den Trail. Was bedeutet, dass wir über den Hausberg von Porirua den Colonial Knob laufen durften. Zuerst auf einem Trail über Wiese und hinter Firmengebäuden entlang und dann den Trail auf den Berg. Ein sehr stark begangener Weg, für die Einheimischen um z.B. zu trainieren, denn er geht steil bergauf und überwindet auf wenigen Kilometern rd. 400 Höhenmeter und das zumeist über Treppenstufen. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Oben angekommen, oder besser, vermeintlich oben angekommen, an einem Aussichtspunkt hat man einen tollen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Leider waren einige Wolken aufgezogen, so dass die Sicht sehr eingeschränkt war.

Nach der kurzen Pause am Aussichtspunkt, ging es weiter den Berg hinauf bis zum eigentlichen Gipfel Colonial Knob. Dieser lag vollständig in einer Wolke, so dass man kaum etwas sehen konnte. Dafür war der Wind umso stärker. Danach ging es über Farmland und über kleinere Hügel hinweg zu einem Wald. Der Weg führte uns durch den Wald immer weiter bergab bis zu einer Straße.

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Dieser Straße hatten wir jetzt noch rd. 5 km bis zum Abzweig zum Farm Cottage zu folgen. Als wir uns gerade darüber unterhielten ob wir, wenn uns jemand mitnehmen würde, mitfahren würden, kam ein Auto vorbei. Markus hielt den Daumen raus und es hielt an. Die beiden Insassen Judy und Chris hatten wir bereits auf dem Trail getroffen. Sie haben uns bis vor die Türe des Cottages gefahren und uns eingeladen, wenn wir nach der Tour noch Zeit hätten, sie in Wellington zu besuchen. Chris ist Pilot und wurde uns einen Flug geben. Wow, wieder einmal die Freundlichkeit der Kiwis. Allerdings waren diese Neuseeländer Südafrikaner die seit 5 Jahren in NZ leben.

Am Cottage angekommen haben wir erstmal geduscht und dann begonnen unsere Weihnachtsessen vorzubereiten.

Wir haben ein leckeres Risotto mit getrockneten Tomaten, Erbsen und Pilzen gemacht, dazu einen sehr guten Sauvingon Blanc getrunken und zum Nachtisch gab es Mousse au Chocolate. Das Kochen und Essen hat sehr viel Spaß gemacht und es hat super lecker geschmeckt, auch wenn der Parmesan hier nicht ganz so kräftig und würzig schmeckt wie bei uns. Wir haben wirklich viel gegessen, aber wir haben es nicht geschafft das ganze Risotto zu essen (wir haben die ganze Packung Reis verkocht), so dass wir den Rest in unsere übrigen zip-lock-Beutel gepackt haben.

Nach dem Essen haben wir Bescherung gemacht. Markus hat von mir eine Schachtel Pralinen (handgemachte, irische Pralinen) und ich habe eine Uhr bekommen (was ich mir schon seit dem zweiten oder dritten Wandertag wünschte). Ich habe mich riesig gefreut und trage die Uhr sehr sehr gerne. Ich glaube Markus hat sich auch gefreut, zumindest hat er die Schachtel sofort geöffnet und eine Praline gegessen.

Später haben wir noch einen Film aus der DVD Sammlung des Cottages geschaut und sind dann ins Bett gefallen.

Ein schönes und ungewöhnliches Weihnachten mit Sonne, Wolken und Wind. 

Von Ohariu Farm Cottage km 1702 nach Wellington YHA km 1722 – Wandertag 60, 20 km

Nach unserem schönen Weihnachtsfest sind wir heute gegen 6:30 Uhr aufgewacht. Draußen war es bewölkt und windig.

Wir haben in aller Ruhe gefrühstückt mit Toast, Wurst, Marmelade usw. Und dann zusammengepackt. Um kurz vor 8 Uhr haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Zuerst mussten wir die zwei Kilometer vom Cottage wieder zurück zum Trail laufen.

Diesen Weg hat uns ein Taxifahrer abgenommen. Er hat uns unterwegs mitgenommen und an der Kreuzung zum Trail wieder raus gelassen. Von hier aus ging es zum Mt. Kaukau. Erst noch auf der Straße und dann auf einen Pfad. Es ging stetig bergauf und der Wind wehte kräftig. Trotz Weihnachten sind uns einige Läufer entgegen gekommen. Der Weg war breit, so dass nichts passieren konnte wenn der Wind den Rucksack packte und einen gefühlt einige dm wieder absetzte. Wandern im Zickzack-Kurs. Eine Windböe war so stark dass ich mich mit meinem gesamten Gewicht dagegen stemmen und stehen bleiben musste um auf den Beinen zu bleiben.

Auf dem Mt. Kaukau hat es leider so gut wie keine Sicht gehabt, wir standen quasi in der Wolke, soll aber bei gutem Wetter tolle Blicke auf die Umgebung geben.
Oben haben wir eine Familie getroffen, die uns über den Trail ausgefragt haben. Sie waren sehr interessiert an unserer Tour.

Vom Mt. Kaukau ging es weiter im üblichen neuseeländischen auf und ab in Richtung Ngaio über den Skyline Walkway und den Bell’s Track. Auf beiden hat uns der Wind und zwischendurch auch der Regen immer wieder durchgeschüttelt. In Ngaio sind wir etwas an der Straße entlang gelaufen um dann immer wieder durch kleinere Parks und Walkways zu laufen. So hat man nur sehr selten das Gefühl in einer Stadt angekommen zu sein.

Irgendwie hatten wir im Kopf, dass es, sobald wir in Ngaio angekommen sind nur noch bergab geht, aber weit gefehlt. Denn dann ging es nochmal sehr steil bergauf.

Als wir den Aufstieg fast geschafft hatten, hat uns eine sehr freundliche junge Frau auf einen Weihnachtskuchen in das Haus ihrer Schwester eingeladen. So waren wir auf einmal in einem schicken Vorstadt-Häuschen mit der ganzen Familie im Wohnzimmer gesessen, haben Kuchen gegessen und etwas getrunken und uns angeregt mit Eltern und den Schwestern unterhalten. Und war das unangenehm, da wir beide völlig verschwitzt waren und die Familie schon gekleidet im festlichen Wohnzimmer saß. Aber den Schwestern hat es sehr gefallen und wir hätten auch zum Essen bleiben dürfen. Nach einer Stunde oder so haben wir uns dann verabschiedet, mussten aber noch ein paar Kirschen mitnehmen. Das war sehr sehr nett.

Nach der Pause sind wir dann über den Wellington Belt, einen schönen Track oberhalb der Stadt gelaufen bis wir direkt nach Wellington City kamen. Dort ging es im Botanischen Garten weiter. Mit vielen anderen haben wir den Botanischen Garten durchwandert. Leider fuhr heute die Cable Car nicht, weil in Neuseeland Weihnachten am 25.12. gefeiert wird.

Leider haben wir den Botanischen Garten in Regen erlebt und auch den Rest der Strecke bis zum YHA.

Dort angekommen haben wir unser Zimmer bezogen, Wäsche gewaschen und unsere Pakete abgeholt. Meine Ersatz Sandalen von Xero Shoes, die dehydrierte Nahrung aus Palmerston North und drei Tafeln Wittacker Schokolade sind angekommen. Perfekt.

Unser Abendessen bestand aus dem Rest Risotto. Was immer noch sehr lecker war, und immer noch unglaublich viel – auf jeden Fall waren wir gut satt. 

Mit vollem Magen haben wir noch die Planung für den zweiten großen Part begonnen. Sind aber nicht fertig geworden. 

Ein schöner aber sehr windiger und regnerischen Tag. 

Vom Paekakariki Holiday Park km 1662 bis zur Moana Lodge in Plimmerton km 1680 – Wandertag 58, 18 + 2 km

Die Nacht war nicht so sonderlich erholsam für mich, da ich oft mit Rückenschmerzen aufgewacht bin. Vermutlich haben wir zu viel ausgeruht. 

Um kurz nach 7 Uhr sind wir los gelaufen. Unser erstes Ziel war nochmal das Beach Road Deli. Das Frühstück hat uns gestern so gut geschmeckt, das wir das heute gleich wiederholen. Nur heute einen Bagle „Everything“ für Markus und einen mit Avocado und Bacon für mich. Auch sehr lecker. Und weil alles so gut aussah habe ich noch ein Cheesescone genommen. Essen ist einfach fantastisch.

So mit Energie voll gestopft sind wir dann auf den Escarpment Track gestartet.   Zuerst verlief der Track entlang der SH1. Und ging dann im Zickzack nach oben. Mal durch Busch mal entlang der kahlen Hänge. Und dann ging es über steile Treppen den Hang hinauf. Es gab immer wieder Sitzbänke und man hatte ständig fantastische Ausblicke. Leider hatten wir nicht das Glück wir Julie, Orkas zu sehen aber die Ausblicke waren dennoch genial.  Auf das Meer, Kapiti Island, Waikanae und nach Süden zur Südinsel. Dort konnten wir auch einen schneebedeckten Berg der Kaikoura Ridge sehen. Einfach super. 


Nach den ersten Aufstieg haben wir den mitgenommenen Blaubeer-Muffin gegessen und dann gemerkt dass wir noch gar nicht an höchsten Punkt angekommen sind. Also weiter.

Nach der Hälfte der Strecke und einem schönen Lookout (diesmal war es der höchste Punkt des Tracks) ging es auch wieder bergab. Für Markus eine echte Herausforderung, denn die Treppen führten sehr steil nach unten und gefühlt direkt ins Meer. Und dann gab es auch noch zwei Hängebrücken. Der Track ist sehr sehr schön und bietet viele schöne Ausblicke. Am Wochenende ist er bei diesem super Wetter auch ziemlich stark begangen. Am Ende des Tracks kommt man bei ein paar kleinen Shops heraus. Dort haben wir uns ein Eis gegönnt.

Nach dem schönen Escarpment Track bei schönem Sonnenschein ging es dann parallel zur SH1 auf ein Spazierweg vorbei an einem Flachs-Sumpf weiter bis nach Plimmerton. Hier sind wir bei den Shops vom Trail zu unserer heutigen Unterkunft, der Moana Lodge (Backpackers) abgebogen. 

Dort angekommen wurde geduscht und ausgeruht. Nach dem Mittagsschlaf sind wir dann kurz über die Straße und sind für ein Bad in die Tasmanische See gehüpft. Das Wasser war angenehm und es hat viel Spaß gemacht. Nur danach mussten wir wieder Duschen. Aber das war’s wert. 

Den Abschluss des Tages verbrachten wir in der Plimmerton. Zwei nette junge Leute mit vielen Tattoos haben uns im Auto mitgenommen. Das Auto war oben mit blauem Plüsch ausgestattet. Echt cool. In Plimmerton haben wir uns dann für Pizza anstatt Fish’n Chips entschieden, weil wir bei der Pizzeria im Schatten und auf Stühlen sitzen konnten. Mit Pizza, Salat und Knoblauchbrot waren wir auch ziemlich satt. Das Eis danach hätte vermutlich nicht sein müssen. Egal, war lecker.

Zurück zur Moana Lodge haben wir einen Spaziergang gemacht und die abendliche Sonne genossen. 

Ein schöner Wandertag mit sehr viel Sonne und schönen Aussichten.

Paekakariki Holiday Park – Ruhetag

In der Nacht hat es leicht geregnet und ziemlich gewindet. Geschlafen haben wir sehr gut. Wir haben noch einige Zeit in Schlafsack gedöst, bis wir uns aufraffen konnten Frühstück zu machen. Es gab Blaubeer-Apfel-Porridge mit Milchpulver und Leinsamen. Das Porridge war lecker.

Nach dem Frühstück haben wir uns Stadtfein gemacht.

Kurz bevor wir aufbrechen wollten, kam ein Fahrradfahrer zu uns, stellte sein Rad ab und begrüßte uns mit Namen und stellte sich vor. Es war John. Er und seine Frau verfolgen unseren Blog. Und weil er daraus wusste, dass wir auf diesem Campingplatz waren und sie in der Nähe wohnen, kam er vorbei um Hallo zu sagen. Das war richtig nett und wir sind immer noch begeistert. Wir haben uns eine ganze Weile unterhalten. Meist auf Englisch aber John spricht auch sehr gut Deutsch. Wir haben Adressen ausgetauscht und uns herzlich verabschiedet.  Wow, so nett!

Nach dem coolen Besuch sind wir in das Örtchen Paekakariki gelaufen und haben im Beach Road Deli ein zweites Frühstück zu uns genommen. Markus hatte Frenchtoast und ich einen Baegle „Everything“. Beides war sehr lecker, auch die heiße Chilli-Schokolade. 

Nebenan im kleinen Supermarkt haben wir noch was zu trinken und Süßigkeiten mitgenommen und im Obst- und Gemüseladen noch Aprikosen. 

Dann ging es gemütlich zum Strand. Entlang des Strandes sind wir wieder zurück in Richtung Holiday Park gelaufen und haben noch einen Geocache gesucht. 

Den Rest des Tages haben wir faul im Zelt oder drum herum im Schatten gelegen und einfach nichts getan.

Ein schöner und sehr erholsamer Tag.